Claudia Gutting
Hamburg

30 Passagen laufen

Überwiegend heiter und trocken durch Feuchtgebiete.

Startpunkt: Innenstadt Levantehaus

Eine tolle Erfindung, diese Passagen. Und Arkaden. Und Bogengänge. Und Durchgänge. Sotoportego auf venezianisch (siehe 2 Orient und Okzident ). Und in regenreichen Regionen äußerst nützlich. Im Hamburger Passagenviertel kann man angeblich trockenen Hauptes durch die Innenstadt flanieren. Das versuchen wir jetzt einmal.

Wir beginnen im LEVANTEHAUS in der Mönckebergstraße. Das Levantehaus war ursprünglich ein Hamburger Kontorhaus. Alt Hamburger Flair mit dem Duft von Waffeln und gutem Kaffee. Dann queren wir die Mönckebergstraße und tauchen ein in die PERLE HAMBURG. Ganz neu und hochglänzend renoviert. Eine Welt der Gourmet-Fingerfood-Shops. Sieht rundherum alles lecker aus. Aber nicht stehen bleiben ... sondern die Rolltreppe linker Hand nach unten und ganz durch bis zum Ausgang Gerhard-Hauptmann-Platz. Diesen queren und in den Karstadt Mö hinein. Nicht wirklich eine Passage, aber mit Kristallleuchten an der Decke und ein idealer Durchgang zur EUROPA-PASSAGE.

Die EUROPA-PASSAGE ist ein berühmter Mallbogengang mit fünf Stockwerken. Gnadenlos Interessierte inspizieren alle Geschosse, wir allerdings passieren bis zum Jungfernstieg. Hier müssen wir kurz ans Tageslicht. Aber schon sind die ALSTERARKADEN in Sichtweite. Während der Annäherung bewundern wir das Ensemble mit Schleuse, Rathaus und italienischen Bogengängen am Kanal. Fast ein bisschen wie in Venedig (siehe  Perle der Adria ).

Wir flanieren unter den Arkaden und werfen rechter Hand einen Blick in die alte, holzvertäfelte MELLIN-PASSAGE. Wunderschön, besonders die Jugendstil-Decke. Weiter unter den Alsterarkaden, dann geradeaus über die Schleusenbrücke und immer am Fleet entlang. Links sehen wir eine moderne kleine Brücke, die uns zur BUCERIUS-Passage und direkt zum Bucerius Kunstforum führt. Alles ganz neu gestaltet. Falls wir Zeit haben, gerne eine laufende Ausstellung besuchen.

Dann wieder zurück und über den Bleichenstieg. Am Wasser rechts herum und in eine der schönsten Passagen Hamburgs einbiegen, in die KAISERGALERIE. Grandezza mit Cafe und renovierten Pilastern an den alten Fassaden. Die Kaisergalerie flanieren wir einmal durch bis zu den Großen Bleichen.

Links herum und wieder links in die moderne, schwarz-weiss gestaltete GALERIA-PASSAGE einbiegen. Flamboyant, diese Passage. Sozusagen im Chanel-Stil. Am Ende der Passage - direkt am Fleet -  rechts herum und über die Bleichenbrücke Richtung STADTHÖFE.

Ohh, die neuen alten STADTHÖFE. Ursprünglich ein Gebäudekomplex der Baubehörde und noch früher … das liest man besser selbst nach. Die Renovierung war nicht unumstritten, ist aber sehr gelungen. Zauberhafte Innenhöfe mit Bänken und Springbrunnen, nette Restaurants und ein Buchladen mit Cafe, der die Geschichte des Gebäudes beleuchtet. Unbedingt sehenswert. Eine Oase in der Innenstadt, gerne verweilen.

Dann zurück auf die Großen Bleichen, ein Stückchen Richtung Jungfernstieg und linker Hand in das HANSEVIERTEL eintauchen. Ein verwirrendes Labyrinth mit Glockenspiel und verschiedenen Ausgängen. Wir versuchen in der Poststraße wieder ans Tageslicht zu kommen und treten gleich über die Straße hinein in den HAMBURGER HOF. Der Hamburger Hof ist eine Passage, die uns direkt zum Jungfernstieg führt.

Einmal durchatmen mit Blick auf die Binnenalster und dann ein bisschen links und ein kleines Stück rechts in Richtung Hotel Vierjahreszeiten. Jetzt sehen wir schon linker Hand die COLONNADEN. Tatsächlich können wir unter Bogengängen bis zum Casino und wieder zurück zum Jungfernstieg promenieren.

So, jetzt haben wir uns einen Überblick der Passagen verschafft.  En Passant sind diverse Einkäufe in unsere Hände gefallen. Jetzt möchten wir die Einkaufstüten abstellen und etwas ausruhen. Und in entspannter Atmosphäre ein Heißgetränk mit Petit Fours genießen.

Aber ja, das ist es jetzt! Unbedingt hinein in das historische ALSTERHAUS und hoch in den letzten Stock. Ein Cafe-Restaurant unter einer wunderschönen Glasdecke mit Blick auf die Binnenalster erwartet uns. Hier setzen wir uns erst einmal fest. Die U-Bahn ist gleich vor der Tür, wir haben also genug Zeit.

Abhängig von Einkaufsaktivitäten halber oder ganzer Tag zu Fuß.

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