1000 Hin ... und wieder zurück
Tatsächlich wird man fündig und entdeckt Neuwerk, eine kleine Insel in der Nordsee, die zu Hamburg gehört. Wie das?
Tja, ziemlich alte Geschichte. Angeblich gehört seit 1286 die Insel Neuwerk zu Hamburg. Zwischendurch wechselte sie die Besitzer aufgrund ominöser Tauschgeschäfte mit Hafenanlagen und sonstigen Dingen. Dann wollte Niedersachsen sie nicht mehr hergeben. Aber seit 1969 hat Hamburg wieder seinen 120 km entfernten Außenposten in der Nordsee.
Erstaunlich. Verwaltungstechnisch gehört Neuwerk zu Hamburg-Mitte. Und dann steht da noch das angeblich älteste Gebäude von Hamburg. Ein großer Leuchtturm, der auch als Wehrturm gedient hat. Ist es zu glauben? Hamburgs letzte Festung. Hoffentlich beschützt Neuwerk die fast zwei Millionen Hamburger, aber wie? Solche Betrachtungen schieben wir beiseite und bereiten uns auf unseren ziemlich abenteuerlichen Urban Walk vor. Wie kommt man von Hamburg eigentlich dahin?
Nun, ein Auto wäre nützlich oder mit dem Zug nach Cuxhaven. Dann nach Duhnen oder Sahlenburg, denn ab da gehen geführte Wattwanderungen nach Neuwerk.
Klar, als Landratte ist man überzeugt, die 2-3 stündige Wanderung zur Insel locker alleine zu schaffen ... denn es ist ja kein Wasser da, Markierungen gibt es auch und die Insel ist in der Ferne zu sehen.
Weit gefehlt, davon ist dringlich abzuraten! Unbedingt eine geführte Wattwanderung buchen. Warum, wird einem erst nach einigen Kilometern klar, wenn tiefe Priele das Fortkommen erschweren und die Rettungsbarken bedenklich aus dem Wasser ragen. Wem das alles zu unheimlich ist, dem ist der 2-PS-Wattwagen angeraten. Reisen wie vor 100 Jahren. Toll.
Auf der Insel angekommen wird man schnell verzaubert von heimeliger Inselatmosphäre, wunderschöner Natur und einigen Häusern mit wenigen Einwohnern. Der Rest sind Touristen, aber die bleiben ja nicht lange. Totale Ruhe, Pferde und Kühe. Und in circa einer Stunde ist man gemächlich auf dem Deich um die Insel herum gelaufen. In dem netten Hotel könnte man auch mal ein Wochenende bleiben ... und den ganzen Tag den Schiffen zuschauen, die in geringer Entfernung in die Elbmündung ein- und ausfahren. Ein schönes Stück Hamburg.
Abends nimmt man die Fähre zurück nach Cuxhaven. Und kann noch 1,5 Stunden über Naturerscheinungen wie Ebbe und Flut nachdenken. Zurück laufen wäre nämlich unmöglich gewesen.
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