Claudia Gutting
Hamburg

8 Prominente Blüten

Auf in die Hamburger Botanik. Am besten im Sommer. Und mit Fahrrad.


Startpunkt: S-Bahn-Station Stellingen/Arena

Wir schnappen uns ein Stadtrad. Dann kann es losgehen. Das wird jetzt allerdings ein bisschen anstrengend. Dafür blumig.

Gleich hinter der Unterführung beginnt der Volkspark. Ein großer Park mit altem Baumbestand, Wanderwegen, Biergarten und Pinguinbrunnen. Schon wieder ein Pinguinbrunnen! Im Stadtpark gibt es auch einen! Siehe Urban Walk Nr.  15 Kontrastprogramm. Und in Echt bei Hagenbecks. Warum überall in Hamburg Pinguine?!

Nun gut. Wir fahren weiter und freuen uns auf den berühmten Hamburger Dahliengarten. Ein historisches Schmuckstück direkt am Volkspark. Hier blühen von Juli bis circa Anfang Oktober große Dahlien, kleine Dahlien, riesige Dahlien, bunte Dahlien, einfarbige Dahlien, Strahlenkranzdahlien, Kaktusdahlien, Schmuckdahlien, Taufdahlien, prominente Dahlien – und Pompomdahlien. Angeblich werden Neuzüchtungen mit Elbwasser getauft. Hm, scheint nicht zu schaden.

Da wir jetzt schon einmal auf Botanik eingestellt sind, folgen wir der Ausschilderung "Radweg zur Elbe" und radeln weiter nach Klein Flottbek. Vorbei am Polo-Platz bis zum Loki-Schmidt-Garten (ehemals Neuer botanischer Garten). Ebenfalls ein veganes Schmuckstück. Der Park ist in Abschnitte eingeteilt, die die Vegetation der Kontinente widerspiegeln sollen. Man ist also hier recht schnell von der Arktis über die Alpen bis China gewandert und kann sich im Café Palme erholen.

Weiter geht es. Immer Richtung Elbe. Unter der S-Bahn Othmarschen durch und dann links halten - bis wir rechter Hand ein Schild „Wanderweg Jenischhaus“ erblicken. Da wollen wir hin. Vorbei am Derbypark Klein Flottbek, zwischen Wiesen und Apfelbäumen hindurch bis wir eine klassizistische, strahlend weiße Villa aus den Bäumen hervorlugen sehen – das Jenisch-Haus im Jenischpark.

Heute ein Museum für hanseatische Wohnkultur. Im „Landschaftszimmer“ würde man es sich gerne gemütlich machen und nach dem Personal klingeln, muss aber doch zu Kaffee und Kuchen wieder ins Erdgeschoss. Macht nichts, wir sind ja schließlich bürgerliche Demokraten und halten nichts von hochherrschaftlichem Lebensstil. Hmmmja.  

Gut gestärkt bemerken wir noch weitere Attraktionen in diesem schönen Park. Gegenüber dem Jenischhaus wartet das im Bauhausstil präsentierte Ernst-Barlach-Haus auf uns. Und ganz neu ist das Bargheer  Museum nur wenige Schritte weiter. Auch der kleine, aber feine Reemtsma-Park ist in der Nähe. Und um die nächste Biegung … also irgendwann müssen wir uns losreißen. Gänzlich müde schleppen wir uns die letzten Meter zum Fähranleger Teufelsbrück. Hier können wir das Stadtrad wieder abgeben und auf die nächste Fähre warten. Die uns in die Innenstadt zurück bringt.

Ach, ist das schön hier. So vielfältig und interessant. Wir kommen bestimmt noch einmal wieder.

Ganzer Tag

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