Claudia Gutting
Hamburg

2 Zum Pfalzblick

Durch das Rebenmeer und darüber hinaus.

Startpunkt: Ruppertsberg, Waldgaststätte Zum Pfalzblick

Wir sind in der Nähe von Deidesheim und navigieren zum Wanderparkplatz Pfalzblick bei Ruppertsberg. Der Name hält, was er verspricht. Eine kleine Straße windet sich durch ein Meer von Reben bis zum Waldrand. Dann links einen steilen Weg hinauf und schon sind wir da. Der Pfalzblick.

Kurz den Ausblick genießen, Wanderschuhe an und los. Wir versuchen einen Rundwanderweg.

Erst einmal orientieren wir uns links von der Waldgaststätte und dann gleich bergauf Richtung Stabenberg. Die stacheligen Dinger auf dem Waldboden sind - abhängig von der Jahreszeit - Kastanienschalen. Von Esskastanien, wohlgemerkt. Aus diesem Grund kann es im Herbst zu Begegnungen mit Kastanienjägern- und sammlern kommen. Erkennbar an großen Tüten in den Händen. (Pilzsammler haben Körbe...!)

Den Gipfel des Stabenberges erreichen wir je nach Kondition so in einer Stunde. Oben angekommen rasten wir an der Stabenbergwarte, einem kleinen Aussichtsturm aus Pfälzer Buntsandstein. Auf dem Turm bemerken wir am Boden kleine metallische Knubbelpunkte. Das hat mit Tachymetrie zu tun. Aha. Besser selbst nachlesen, Erklärungen wären hier zu aufwendig.

Nach kurzem Staunen machen wir uns auf den Rückweg. Und da wir rundwandern wollen, drehen wir uns nicht einfach um sondern wandern weiter in Richtung Sängerklause, einer kleinen Waldschutzhütte. Ab da zur Klausenkapelle und dann weiter den Königsbacher Steinbruch entlang (Vorsicht mit Kindern!) endlich zurück zum Pfalzblick.

Der letzte Teil der Wanderung führt uns zum Waldrand und bietet interessante Ein- und Ausblicke. Häufig sehen wir am Berghang altes Gemäuer aus Buntsandstein zwischen den Bäumen, dass sich in Terrassen über die Bergrücken zieht. Warum das?

Früher wurden die Reben auf den Berghängen bis hoch zum Bergrücken angebaut. Kein Wald, sondern Wein. Im letzten Jahrhundert hat man viele Wingerte in flachere Zonen verlegt, um besser mit den aufkommenden Spezialmaschinen arbeiten zu können. Die alten Terrassen sind heute überwuchert und die Berghänge wieder bewaldet. Daher das alte Gemäuer.

Übrigens ist die Region ursprünglich ein reines Weißwein-Anbaugebiet. Riesling. Der beste überhaupt.

Mit diesen Gedanken wandern wir zurück zum Pfalzblick und suchen uns in der Nähe eine Pfälzer Gaststätte. Davon gibt es in der Gegend ziemlich viele.  Mit Riesling-Schorle, natürlich!

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