3 Der Sonnenweg
Immer am Hang entlang.
Startpunkt: Neustadt an der Weinstraße, genauer Ortsteil Haardt, am Mandelring 7
Dort finden wir vor dem Haardter Winzer einen kleinen Parkplatz und ziehen Wanderschuhe an. Wir starten zwar auf Asphalt, wandern später aber über felsige Pfade. Erst einmal in den Haardter Treppenweg und dann rechts die steilen Treppen hoch zu den Dr. Welsch Terrassen. Vor über 100 Jahren hat sich hier der Pfarrer Dr. Welsch den Traum eines exotischen Gartens erfüllt. Heute auch Balkon der Pfalz genannt. Wir genießen den Ausblick und spazieren dann weiter auf den Kübelweg, der in den Sonnenweg übergeht.
Der Sonnenweg führt uns am Berghang entlang, an Reben und Obstbäumen vorbei, immer mit Blick über das Neustadter Tal. Nach einiger Zeit sehen wir rechts am Weg den Wolfsbrunnen, der den Anstieg zum Wolfsberg markiert. Direkt auf die Wolfsburg zu. Vorsichtig schauen wir uns um. Wölfe gibt es hier keine mehr, aber besonders in den frühen Abendstunden sind möglicherweise die gefährlichen Elwetritschen unterwegs.
Die Elwetritsche (bestia palatinensis) ist in der Pfalz endemisch und am häufigsten im Neustadter Tal zu finden. Angeblich sollen sie von entlaufenem Enten und Hühnern abstammen, die sich im Pfälzer Wald bei Neumond mit Feen und Elfen gepaart haben. Daher ist ihr Aussehen äußerst vielfältig und auch abhängig vom Rieslingschorle-Pegel der Beobachter. Also wachsam weitergehen.
Oben angekommen stehen wir vor einer Höhenburg aus dem 13. Jahrhundert. Daher kurzzeitig Schnappatmung. Gar nicht so klein, die Wolfsburg, und teilweise restauriert. 1848 sind ein paar Bürger mit schwarz-rot-goldener Flagge hierher marschiert und haben ein Demokratiefest gefeiert. Schau an. Eigentlich eine zeitlos gute Idee. Hambach ist übrigens ganz in der Nähe.
Die Wolfsburg-Schänke hat nur am Wochenende geöffnet. Leider. Also weiter, jetzt wird es abenteuerlich. Durch die Burganlage und unter dem hinteren Tor hindurch auf den Felsenwanderweg. Schmale Pfade zwischen aufragenden Felsen. Ab und zu ein mäßig gesicherter Aussichtspunkt. Wir sind partiell auf dem Pfälzer Weinsteig. Toll! Immer weiter am Berghang entlang. Falls wir auf die historischen Reste der Josephskapelle treffen sind wir auf dem richtigen Weg. Links halten und bis zur Scheffelwarte wandern.
Das Denkmal aus Pfälzer Sandstein kommt in der Größe unerwartet. Hier können wir kurz pausieren, die Beine ausstrecken und über die am Denkmal verewigte Pfälzer Lebenseinstellung sinnieren. Passend wäre jetzt ein Dubbeglas Pfälzer Riesling zu heben. Leider haben wir wohl keinen dabei. Hm, schade, das nächste Mal.
Nach einiger Zeit schnüren wir die Schuhe wieder fest und wandern über den Monopterus (Deidesheimer Tempel) den Bergweg hinunter und zwischen den Reben entlang wieder zurück auf den Sonnenweg. Gleich sind wir am Auto.
Zum Abschluss und nach dem Wechsel der Schuhe können wir noch in die Altstadt fahren und ein bisschen durch die Gassen von Neustadt an der Weinstraße spazieren. Und - mit etwas Glück - tagsüber Elwetritschen an den verschiedenen Brunnen entdecken. Allerdings nur aus Bronze.
Dieser Ausflug ist zu jeder Jahreszeit schön, jedoch besonders im März, wenn die unzähligen Mandelbäume an den Berghängen blühen.
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