6 Zum Heldenstein
Für alte und neue Helden.
Startpunkt: Wanderparkplatz Forsthaus Heldenstein
Heute fahren wir ein Stück tiefer in den Pfälzer Wald hinein. Zum Forsthaus Heldenstein. Schön ist die Anfahrt über Edesheim und Weyher. Eine schmale Straße führt uns direkt zu dem großen Wanderparkplatz vor dem Forsthaus. Festes Schuhwerk anziehen und los.
Ab dem Parkplatz folgen wir der Ausschilderung zum Schänzelturm, der den höchsten Punkt des Steigerkopfes markiert. Der Steigerkopf wird in der Gegend auch Schänzel genannt. Wahrscheinlich von den Schanzen, die früher rund um den Steigerkopf angelegt wurden und Kriegsgegner vom Gebietsgewinn abhalten sollten. Ein schmaler Pfad schlängelt sich am Berghang entlang. Wir finden alte Denkmäler, die auf Helden und Schlachten vor langer Zeit hinweisen. Wir sehen einen österreichischen Kaiseradler, einen Königlich Preußischen Gedenkstein und sogar einen Schwedenstein.
Alle Soldaten waren ziemlich weit weg von zuhause. Es mutet heute seltsam an, dass dieser unbekannte Berg mitten im Wald ehemals mit Menschenleben umkämpft war. Hoffentlich ist das für alle Zeiten vorbei.
Durchatmen, sich an der schönen Natur erfreuen und weiter zum Schänzelturm. Wieder so ein einsamer Turm im Pfälzer Wald. Oben mit Ausblick. Vom Schänzelturm wandern wir weiter auf dem Kanonenweg. Vorbei an der Schanze 1 zum Benderplatz. Aufpassen, der Benderplatz ist ein großes Wegkreuz. Wir suchen die Ausschilderung zum Kesselberg. Nach einigen hundert Metern geht linker Hand etwas versteckt ein kleiner Pfad bergauf, dem wir folgen.
In dieser Region gibt es große Sandsteine mit Wegmarkierungen, auch Rittersteine genannt. Wenn wir einen Ritterstein mit der Aufschrift Dr. Sprater Pfad finden, sind wir richtig und wandern weiter.
Der Aufstieg zum Kesselberg beginnt. Immerhin der zweithöchste Berg im Pfälzer Wald. Wir steigen auf sagenhafte 661,8 Meter über NN. Tatsächlich bobbern die Herzen beim Aufstieg etwas schneller. Oben auf dem Bergrücken angekommen sehen wir verstreute Felsen mit runden Vertiefungen. Das sind Kugelfelsen, vielleicht auch Gletschermühlen, die durch Auswitterung entstanden sind. Geheimnisvoller ist - der Sage nach - die Verwendung der Mulden als Opferschalen der damals hier lebenden Kelten. Der Kesselberg hat etwas Wildes, man mag es gerne glauben.
Wir laufen nicht den gleichen Weg zurück, sondern oben auf dem Bergrücken entlang wieder in Richtung Benderplatz. Dort angekommen suchen wir ein gelbes Schild Schanze 2 – Denkmäler – Forsthaus Heldenstein. Mit etwas Glück oder einem guten Navi wandern wir weiter auf geschichtsträchtigen Wegen an der Schanze 2 vorbei und sind irgendwann wieder am Forsthaus Heldenstein.
Keine kleine Wanderung. Mehr etwas für alte und neue Wanderhelden. So fühlen wir uns jetzt. Wir haben Durst. Und Hunger. Ein Pfälzer Teller wäre jetzt das Richtige. Hoffentlich ist das Forsthaus noch offen.
>> zurück zur Übersicht La Perle Palatine