9 Der einsame Turm
Heute türmen wir uns durch den Wald.
Startpunkt: Wanderparkplatz Burg Landeck
Wir fahren Richtung Bad Bergzabern und zweigen bei Klingenmünster ab auf die Burg Landeck. Sicher eine der schönsten Höhenburgen an der Südlichen Weinstraße. Nicht glanzvoll, dafür ursprünglich und mit Charakter. Passt ganz gut zu den Ureinwohnern.
Vor der Burg parken wir unser Gefährt auf dem Wanderparkplatz und bestaunen die mächtigen Mauern der Anlage. Tief liegt der Burggraben vor uns und hoch ragt der Burgfried auf. Ein Hauch von fernen Zeiten und Bratwurst mit Sauerkraut weht auf uns zu. Aber erst das Abenteuer, dann die Burgschänke. Nach dem Studium der Wandertafel neben dem Parkplatz laufen wir in den Wald.
Richtung Weißer Felsen. Der Waldboden federt die Schritte und wir schauen verträumt in die Baumwipfel. Bis wir über die nächste Wurzel stolpern. Das ist hier halt echt und die Sinne schärfen sich nur langsam. Nach einiger Zeit erreichen wir den Aussichtspunkt Weißer Felsen. Kurz Pause, durchatmen, Panorama geniessen, und weiter. Bis wir an einer großen Wegkreuzung einen Rastplatz mit seltsamen Steintürmchen sehen. Ein Druiden-Treffpunkt? Näh, die Stäämännlhöh (Deutsch: Nein, die Steinmännchenhöhe). Das ist ja hübsch. Schnell bauen wir ein eigenes kleines Türmchen dazu. Dann wandern wir weiter.
Der Weg steigt an. Ein großer Turmhut ist über den Baumwipfeln zu sehen. Dann steht er vor uns. Ein hoher, schmaler, alter, einsamer Turm. Der Martinsturm. Im Nebel sieht er geheimnisvoll aus. Nach dem Erklimmen der inneren Wendeltreppe schauen wir über bewaldete Berge und Hügel. Mit Blick auf den Trifels. Da war doch etwas mit Richard Löwenherz?! Ach, seufz, schön. Der Pfälzer Wald.
Wieder zurück auf dem Waldboden folgen wir dem Weg weiter Richtung Martha Quelle und dann zur Burg Schlössel. Angekommen sehen wir eine kleine Ruine und wundern uns, dass die Mauern unter UNESCO-Weltkulturerbe stehen. Anscheinend stehen wir vor einer der ältesten Burgruinen Deutschlands. Das Schlössel war als Turmhügelburg (?) angelegt. Und wurde von den Salischen Kaisern gegründet, die wir schon in Speyer in ihrer Gruft besucht haben (siehe Lieblingsausflug 1 Speyrer Brezel ).
Vor allem handelt es sich um eine Burg ohne Schänke. Ungewöhnlich in der Pfalz. Besser zurück zur Burg Landeck. Der direkte Weg führt uns auf und ab am Waldrand entlang. Wir haben einen schönen Blick über die Reben am Berghang und auch auf die kleine Nikolauskapelle. So naja eine Stunde später stehen wir wieder vor der Burg Landeck.
Über die Brücke und durch das Tor erreichen wir den Burghof. Allerlei Ein- und Ausblicke, Mauervorsprünge und einen umlaufenden Weg gibt es zu erkunden. Und man kann den Burgfried besteigen. Erst sieht man eine kleine, liebenswerte Ausstellung von Burgfunden und ganz oben hinter den Zinnen atmet man einmal durch und genießt den weiten Blick über die Rheinebene. Die ziemlich steile Treppe wieder hinunter und links herum in die … Burgschänke. Drinnen ist es rustikal gemütlich wie man es sich bei Ritters vorstellt. Bei schönem Wetter sitzt man noch besser im Burghof neben dem Brunnen. Genug getürmt für heute! Jetzt endlich Rieslingschorle und Pfälzer Teller!
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