12 Zauber der Vergangenheit
Mondäne Badekultur mit einem Hauch vergangener Zeiten.
Startpunkt: Fährterminal Lido
Es geht zum Lido di Venezia. Da war doch etwas?
Ein verwirrender Hauch von Filmfestspielen, Sophia Loren, kleinen Badehäuschen und Dolce Vita umgibt uns. Durchtränkt mit dem Geschmack der 60er Jahre. Eine interessante Mischung, für die wir an irgendeiner Haltestelle auf dem Canale Grande auf das Vaporetto Nr. 1 steigen und zum Lido fahren. Wir steigen aus und - igitt! - Autos! Und Motorroller! Und Fahrräder! Bleiben wir?
Also ja, na gut, wir überqueren den verkehrsreichen Kreisel hinter dem Anleger und laufen geradeaus Richtung offenes Meer, in die Granviale Santa Maria Elisabetta. Auf den Schreck erst einmal ein Eis. Auswahl gibt es genug. Am Ende der Granviale wartet das Großbad Playa Blanca auf uns. Hm, so ein öffentliches Bad ist nicht wirklich zu empfehlen, besser ein hoteleigener Strand. Am besten dann auch gleich der Abschnitt vom traditionsreichen Grand Hotel des Bains. Idealerweise hat man passende Weltliteratur in der Badetasche, denn der "Tod in Venedig" von Thomas Mann spielt an diesem Ort. Und wenn man über den Zaun lugt ... ist es doch faszinierend. Das Hotel selbst ist leider seit Jahren geschlossen und im Dornröschenschlaf, aber manchmal für Ausstellungen geöffnet.
Zugegeben, etwas luxuriös, so am Strand mit Concierge für die Umkleidekabinen und hübschen Badehäuschen, aber wir sind ja auch nicht so häufig hier. Da kann man sich einen Nachmittag schon einmal verwöhnen lassen und ... richtig viel Geld ausgeben, denn die schönen Strandabschnitte kosten Eintritt. Es lohnt sich trotzdem, zumal der Rest vom Lido mäßig attraktiv ist. Um auch die letzten Bedenken zu zerstreuen, kann man gerne mal in die Seitenstraßen wandern und bei der nächsten Gelegenheit gleich wieder umkehren. Kultur mit interessanter Architektur findet auf den anderen Inseln statt. Eine Ausnahme ist der Palazzo del Casino aus den 30iger Jahren, der während der Filmfestspiele als Eventlocation dient. Allerdings muss man für das Gebäude spezielle Architekturvorlieben haben.
Aber Baden, italienische Bademoden, Rieseneistüten, Bambini und doch noch ein paar wenige Grand Hotels sind zu sehen. Man mischt sich unters Volk und verbringt lässig den Nachmittag. Irgendwie doch ursprüngliches Dolce Vita auf dem Lido.
Zufrieden laufen wir zurück zum Anleger und freuen auf auf das Vaporetto, das uns wieder nach La Serenissima bringt.
=> zurück zur Übersicht Perle der Adria