Claudia Gutting
Hamburg

15 Adelige Erde

Von Kooge und Kögen.

Startpunkt: Marne

Schon seit dem Mittelalter wurde im Auftrag von Kaiser und Königen dem Meer durch Eindeichung Land abgerungen. Ergebnis waren und sind bis heute landwirtschaftlich geprägte Köge mit schnurgeraden Straßen und adligen Namen. Das schauen wir uns einmal an.

Dafür fahren wir nach Marne und biegen rechts ab in die Nordseestraße. Jetzt immer geradeausRichtung Nordsee … und wir kommen in den Kaiser-Wilhelm-Koog. Flaches Land, Felder und einzelne, große Anwesen prägen die Landschaft. Am Ende der Nordseestraße nutzen wir den Aussichtspunkt „Watt hinterm Deich“ und schauen in die weiten Fernen. Wahrscheinlich sind wir ganz allein. Dann weiter im Bogen die Deichstraße entlang, bis wir links auf eine Straße namens Franzosensand einbiegen.

Nach ein paar hundert Metern halten wir an dem historischen Lernort Neulandhalle. In den 30iger Jahren war hier eine Mustersiedlung der damaligen Machthaber geplant und die Neulandhalle erzählt ihre eigene Geschichte. Vielleicht haben wir auch schon im Dithmarscher Landesmuseum einiges über das Gebäude und den Dieksanderkoog erfahren ( Siehe Lieblingsausflug Nr.  7 Die Farben der Freiheit ). Und historisches Filmmaterial gesichtet. Manche werden sich wundern.

Wir wollen noch weitere adlige Köge besuchen und fahren aus diesem Grund von der Neulandstraße rechts auf die Hauptstraße, um ein paar Meter weiter links in die Kirchenstraße einzubiegen. Jetzt sind wir gleich im Kronprinzenkoog. Die Deichöffnungen sind mit Flutschutztoren versehen,  heißen Stöpe und verbinden die Köge untereinander.

Im Kronprinzenkoog fahren wir links auf die Kirchenstraße, am Ende derselben rechts auf die Friedrichsköger Straße, um dann die nächste Möglichkeit links in die Schleusenstraße einzubiegen. Dann rechts in den Schulweg und jetzt immer gerade aus. Warum so kompliziert? Na, um in den schönen Kaiserin-Auguste-Viktoria-Koog einzufahren.

Die Straße führt uns durch den nächsten Koog und wir folgen der Ausschilderung bis nach Friedrichskoog-Spitze. Gleich sind wir am Ende der begehbaren Welt angekommen. Halt, stimmt nicht ganz, denn der Trischendamm führt Fußgänger durch Salzwiesen und Watt noch ganze 2 km direkt in die Nordsee. Toll. Ganz vorne ist man der Vogelinsel Trischen und der Ölplattform Mittelplate ein Stück näher. Aber es ist immer noch viel Wasser dazwischen.

Nach soviel Natur und Geschichte gönnen wir uns noch etwas. Wir fahren ein kleines Stück bis zur Seehundstation Friedrichskoog und freuen uns auf eine Ausstellung mit Aquarien und natürlich Seehunden. Alles frisch renoviert und modern präsentiert. Toll. Mit Cafe. Glücklicherweise.

So ein langer Ausflug macht hungrig. Entweder kehren wir in Friedrichskoog ein oder fahren durch die Köge über Trennewurth zurück zur Perlebucht. Schön wars.

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