Claudia Gutting
Hamburg

5 Im tiefen weiten Meer

Eine Insel mit zwei Bergen und dem tiefen weiten Meer.

Startpunkt: Anleger Helgoland Hafen

Lummerland ist Helgoland. Oder Helgoland ist Lummerland. Michael Ende MUSS hier gewesen sein, bevor er „Jim Knopf und die wilde 13“ schrieb.

Helgoland besteht aus einer Unterinsel und eine Oberinsel, einer noch kleineren Nebeninsel (die Düne) und dem Eisenbahnverkehr. Na gut, eher ein Aufzug zwischen Ober – und Unterinsel. Und die berühmten Trottellummen wohnen zeitweilig auf Lummerland. Pardon. Helgoland.

Noch vor wenigen Jahrzehnten etwas herablassend als „Butterfahrten zum Fuselfelsen“ bezeichnet, ist heute ein Ausflug nach Helgoland ein Erlebnis. Eine kleine Felseninsel mitten im weiten Meer. 

In der Saison fährt ab Büsum ein Schiff oder man steigt in einen kleinen Motorflieger ab Airport Heide/Büsum. In Helgoland angekommen, wird man entweder ausgebootet oder landet mit dem Flieger auf der Düne. Falls die kleine Piste frei ist, denn häufig liegen Robben oder Seehunde auf dem warmen Asphalt.  Vom Streicheln ist übrigens dringend abzuraten. Das sind Raubtiere!

Wer kann, sollte unbedingt auf Helgoland übernachten. Unvergesslich, zu später Stunde über die Insel zu laufen und sich mitten im Meer zu fühlen. Tagsüber roter Fels, blaue Meeresweiten und bunte Häuschen. Abends viel Stille außer Meeresrauschen. Helgoland ist ganz anders. Das entdecken wohl auch immer mehr Touristen, denn mittlerweile ist der Außenposten in der Nordsee ganzjährig gut besucht. Auf der Düne gibt es moderne Ferienhäuschen und auf der Hauptinsel nette Hotels und Restaurants für jeden Geschmack. Und natürlich ein paar Geschäfte, denn noch immer ist zollfreier Einkauf möglich. Da schaut man doch gerne mal nach Parfüm, Rum und mobilen Geräten.

Aber eigentlich kommt man wegen dem ungewöhnlichen Naturerlebnis hierher. Vermehrt landen auf Helgoland Vogelkundler, Robbenliebhaber, Freunde des Klippenkohls und Meeresbiologen, die sich um den Helgoländer Hummer bemühen. Ein hübscher, aber gefährlicher Bursche. Ziemlich groß, angriffslustig und blau gefärbt. Kein Wunder, er wurde jahrzehntelang gejagt. Helgoländer Hummer essen muss man wirklich nicht, und schon gar nicht bei ihm zuhause. Die berühmten bunten Hummerbuden am Hafen verkaufen heutzutage auch eher Mitbringsel zur Freude der Gäste.

Beschäftigen wir uns lieber mit der interessanten Geschichte der kleinen Insel, die den versuchten Sprengungen und der Nordsee bisher getrotzt hat. Der Rundwanderweg auf der Oberinsel ist von Geschichtstafeln gesäumt, die einen staunen lassen. Heiß umkämpft, dieser Fels im Meer. Hoffentlich zukünftig nur noch von Touristen.

Zumal Helgoland in eine rosige Zukunft schaut. Die Gewerbesteuereinnahmen der Offshore-Windparks kommen neuerdings Helgoland zugute. Und was gut für Helgoland ist, ist auch gut für uns. Wir werden wieder kommen. Vielleicht zum Adventszauber im Dezember.

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